Warum wir Online-Shopping lieben und doch alles zurückschicken

Veröffentlicht am 16. Januar 2019

Online-Shopping ist bequem und bietet eine riesige Auswahl. Gerade in ländlichen Regionen ist es daher die perfekte Alternative, wenn in Fußgängerzonen die gefragten Waren nicht anbieten. Laut der Internetstudie der Universität St. Gallen geben wir Schweizer rund 164 Franken im Durchschnitt für Online-Shopping aus. Das waren allein 2016 7,8 Milliarden Franken. Trotzdem schicken wir eine erschreckend hohe Zahl wieder zurück, was die Preise erhöht.

Eine repräsentative Umfrage von Bitkom in Deutschland zeigt, dass es um die Geschäftszeiten geht. Dies ist vor allem für Berufstätige ein enormer Vorteil. 76 % der Befragten bevorzugen Online-Shopping, weil die Ware direkt nach Hause geliefert wird. Das spart Zeit und Nerven.

Auswahl und Bequemlichkeit lassen uns online shoppen

Ausschlaggebend für einen Online-Kauf sei für 66 % die größere Auswahl im Internet. Hinzu kommt, dass die Teilnehmer im Internet Artikel kaufen, die im Handel nicht angeboten werden oder schwer zu finden sind. Knapp die Hälfte der Befragten nutzt das Internet Shopping, da Produkte vergleichsweise günstiger sind als im Geschäft. Außerdem bietet das Online-Shopping zusätzliche Informationen an wie Kundenbewertungen. Ein weiterer enormen Vorteil sind zusätzliche Rabatte, die der stationäre Handel so nicht bieten kann.

Rücksendung ist Trumpf

Internet-Shopping ist für 28 % zudem vorteilhafter, da Sie das Recht haben innerhalb von zwei Wochen den Kaufvertrag zu widerrufen oder die Ware zurückzugeben – und ohne Angabe eines Grundes. Nur jeder zehnte nutzt das Online-Shopping aufgrund der Anonymität, die der Onlinekauf bietet.

Die Retouren-Flut

Laut Bitkom-Umfrage senden wir mittlerweile jeden achten Online Kauf zurück. Und mehr als jeder zehnte Online-Käufer lässt noch mehr zurückgehen. Gerade bei Kleidern und Schuhen ist die Quote sehr hoch. Aber Retouren haben einen bitteren Beigeschmack für Konsumenten. Sie erhöhen die Produktkosten unsichtbar und doch merklich. Denn sie werden wieder in die Verbraucherpreise eingerechnet. Zusätzliche Kosten wie für das Personal, die Prozesse, das Lager und die Warenprüfung landen dann also ungesehen in unseren Paketen.

Frauen sind Retourei-Königinnen

Der größte Anteil der Retouren wird übrigens durch 14 – 29-Jährige verursacht und Frauen versenden jeden siebten Einkauf zurück. Die Beliebtheit des Marktführers Zalando, der die taggleiche Zustellung garantiert, basiert darauf, dass Retouren ohne Nachfrage wieder zurückgenommen werden. Pro Werktag ergeben sich so 18.000 Rücksendungen in der Schweiz.

Retouren als Umwelt-Problem

Auch wenn es bequem und einfach ist, die Einkäufe wieder zu retournieren, so gibt es einen Kostenfaktor, der nicht eingerechnet ist: Die Umwelt. Denn durch die erhöhten Logistik-Kosten werden Zustellwagen zu rollenden Lagern, die die Luft mit Schadstoffen belasten. Wir Konsumenten können hier nur mit Köpfchen einschreiten und besser auf Größentabellen, Längenangaben und die Hinweise auf die Kleidergröße achten.